Making new friends

Süßes, leckeres Berlin

Jetzt wohne ich schon seit etwa drei Monaten in Berlin. Die Zeit vergeht wie im Flug ... Die ersten “neuen” Freundschaften sind geschlossen, mein Lieblings-Mittags-Restaurant ist gefunden und zwischen meinen Facebook-Veranstaltungen finden sich mittlerweile auch Partys in Berlin.


Trotzdem fühlte sich das Abendessen bei Jess in ihrer Berliner Wohnung wie ein extra großer Schritt auf der sozialen Leiter an. Diesmal kein Restaurant oder eine Bar, sondern bei jemandem Zuhause. Es war also nicht einfach nur “eine Party irgendwo”, sondern ein Treffen zwischen Freundinnen, die sich schon seit Ewigkeiten kennen, und der “Neuen”: mir.

Aber das Leben ist nun mal ein Abenteuer und so bin ich natürlich hingegangen. Mit meinem Glückspulli (von Mango) und rotem Lippenstift betrat ich selbstbewusst die U-Bahn. Natürlich in die falsche Richtung! Das hatte ich allerdings schon mit eingeplant und demensprechend hatte ich zeitlich einen kleinen zeitlichen Puffer einberechnet. Also kein Drama – ausreichend Zeit.


Als ich ankam, war ich schon mal nicht die Letzte (juhu), bin nicht gestolpert (Horror-Szenario) und es hat mich auch niemand merkwürdig angeschaut. Es lief alles bestens.



Jess, die sich selbst als totalen "Süßspeisen-Freak" bezeichnet, hatte im Vorfeld alle gebeten, einen Nachtisch mitzubringen. Ein XL-Dessert-Buffet – das gefiel ihr natürlich! Wenn es um Süßes geht, bin ich auf jeden Fall mit dabei! Ich backe für mein Leben gern, aber da ich gerade erst aus Holland zurück war, hatte ich dieses Mal leider keine Zeit dazu. Natürlich wollte ich trotzdem nicht mit leeren Händen kommen und habe ihr statt eines Nachtischs das “Sweetie Pie” Duschgel von Lush mitgebracht. Eine gute Idee wie sich herausstellt. Mein “Dessert” ist der Hit des Abends. Denn obwohl man es nicht essen kann, duftet es so unglaublich lecker, dass man es am liebsten doch tun würde..


Bevor ich mich mit an den Tisch setze, bekomme ich eine Tour durch die Wohnung. Jess macht ein Praktikum bei einem Innenarchitekten und das sieht man ... Die Wohnung ist zwar nicht besonders groß, dafür aber fantastisch eingerichtet. “Die könnte in einem Design-Magazin abgebildet sein!” ist meine erste Reaktion. Und das wird auch der Fall sein. Der Fotograf war schon da! 

Dann beginnt das Abendessen. Nach der ersten Minute habe ich schon völlig vergessen, warum ich vorher so nervös war. Alle sind super nett! Es kommt mir vor als würde ich sie schon seit Jahren kennen. Neben mir sitzt Astrid. Ihr großer Traum ist es, eine vegane Bäckerei zu eröffnen. Ich kann mir nicht ganz vorstellen, wie veganes Gebäck schmeckt. Bisher hatte ich noch keinen gut schmeckenden Kuchen gegessen, der weder Ei noch Butter enthält. Meistens ist es immer eine recht trockene Sache aber Astrid überzeugt mich vom Gegenteil. Ihr Kokos-Zitrone-und-noch-irgendwas Kuchen ist einfach köstlich. Ich hoffe, Astrid kann ihren Traum bald realisieren


Insgesamt war es ein wirklich toller Abend. Auf meinem Heimweg bekomme ich eine Nachricht von Jess. Ob ich Lust hätte nächste Woche wieder mitzukommen? Ich weiß zwar nicht wohin es geht und wann, aber ich bin auf jeden Fall mit dabei! Plötzlich fühlte ich mich mehr “Berlin” als je zuvor. Und obwohl sich mein holländischer Akzent bei jedem Wort bemerkbar macht und ich immer noch keine Ahnung habe, wie ich am besten wohin komme: Wenn es die anderen nicht stört, stört es mich auch nicht ...